Flugsicherheit, Engineering und persönliche Erfüllung bilden die DNA der Arbeit von Michel Schammel bei der luxemburgischen Flugsicherungsverwaltung.
Kommunikationsgeräte, Radaranlagen … Für einen optimalen und sicheren Umgang mit den verschiedenen Instrumenten der Flugsicherung vertraut der luxemburgische Staat auf die hochkarätigen Kompetenzen von Michel Schammel. Er sorgt für ihre Parametrierung, Wartung und Verwaltung in Echtzeit. Er interveniert in unmittelbarer Nähe der Start- und Landebahn oder in den Technikräumen, um den optimalen Betrieb der gesamten Ausrüstung sicherzustellen. Sicherheit, Engineering und persönliche Erfüllung kennzeichnen seine Arbeit.
Dank dieser gewissenhaften Arbeit, die Tag für Tag in der technischen Abteilung des „Service CNS“ (Communication, Navigation et Surveillance – Kommunikation, Navigation und Überwachung) der Flugsicherungsverwaltung (Administration de la navigation aérienne – ANA) geleistet wird, verläuft der Flugverkehr reibungslos: Landungen, die Radarerfassung von Flugzeugen, die Kommunikation zwischen Piloten und Fluglotsen sowie zwischen Fluglotsen benachbarter Zentren. Michel ist DER Spezialist schlechthin für die verschiedenen Systeme und Anlagen der Kommunikation, Navigation und Überwachung, die im Flugverkehrsmanagement eingesetzt werden.
SICHERHEIT
Eine „sichere“ Flugsicherung als oberste Priorität
„Meine Arbeit findet vom operativen Technikgebäude des Towers aus statt“, erklärt Michel. „Eine typische Woche beinhaltet die regelmäßige Überprüfung von Systemen und Anlagen, Inspektionen, vorbeugende Wartungsarbeiten, korrektive Wartungsmaßnahmen sowie gegebenenfalls erforderliche Softwareupdates. Dreh- und Angelpunkt unserer Arbeit ist das Monitoring. Wir ziehen es vor, engmaschig zu überprüfen, ob alles in Ordnung ist, statt auf unerwartete Probleme reagieren zu müssen. Um ein hohes Maß an Flugsicherheit zu gewährleisten, müssen wir potenziellen Problemen unserer Ausrüstung immer einen Schritt voraus sein und etwaige Unwägbarkeiten angesichts verschiedener Faktoren, wie etwa Umweltfaktoren, vorhersehen können.“
Ein Beispiel? Die von den Piloten und Fluglotsen verwendeten Mikrofone müssen sehr häufig überprüft werden. Es gilt also präventiv vorzugehen und sicherzustellen, dass genügend Ersatzmaterial für diese Mikrofone auf Lager ist – manchmal ist es das Kabel, manchmal der Einschaltknopf ...
Noch ein Beispiel? Luxemburg hat nur eine einzige Radaranlage. Sie ist für die Flugverkehrskontrolle in Zusammenarbeit mit den Nachbarländern von entscheidender Bedeutung und muss regelmäßig vorbeugenden Wartungsarbeiten unterzogen werden. Hat man über einen zu langen Zeitraum keinen Zugang zu den von dieser Anlage gelieferten Informationen, könnte dies zu Einschränkungen der Betriebsbedingungen führen – nicht nur im Großherzogtum, sondern auch andernorts in Europa.
Michel gehört des Weiteren Projektteams an, insbesondere solchen, die sich mit der Implementierung von Notfalllösungen befassen. Entsprechende Backup-Systeme sollen den Fluglotsen eine vom Hauptsystem unabhängige Alternative bieten und so den Flugverkehr auch bei einem Zwischenfall im Tower-Gebäude aufrechterhalten.
Regelmäßig steht Michels Team in Kontakt mit der Zivilluftfahrtbehörde (Direction de l’aviation civile – DAC), der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (European Union Aviation Safety Agency – EASA) oder auch der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (International Civil Aviation Organization – ICAO), sprich mit den Überwachungsbehörden, die sicherstellen, dass die Vorschriften eingehalten werden. Sich um die Sicherheit von Systemen und Anlagen zu kümmern, bedeutet in erster Linie, die geltenden Vorschriften zu kennen und zur Anwendung zu bringen.
Wenn eine ungewöhnliche Situation eintritt, ist Michels Team bereit einzugreifen. „In solchen Momenten werden wir entweder direkt von unseren Kollegen der Flugverkehrskontrolle kontaktiert oder erhalten eine Benachrichtigung aus dem Monitoring der Systeme und Anlagen. Oft müssen wir uns das betreffende Problem vor Ort anschauen und Sofortmaßnahmen ergreifen.“
In der heutigen Zeit, da die Systeme der Flugverkehrskontrolle immer komplexer werden, ist die Arbeit dieses Teams von entscheidender Bedeutung. Da kommt es unbedingt darauf an, die technischen Risiken zu minimieren.
ENGINEERING
Ein sehr breit gefächertes technisches Know-how
Informatik, Elektrizität, Physik, Mechanik: Die Liste der Kenntnisse, die für Michels Arbeit erforderlich sind, ist lang. Die Vielfalt der Aufgaben, die er zu erfüllen hat, ist Garant für einen stets abwechslungsreichen Alltag. Mit anderen Worten: „Es wird nie langweilig, die zu erforschenden Techniken sind äußerst divers, Theorie und Praxis greifen ständig ineinander.“
Michel hatte zwar schon ein breites Spektrum an Kompetenzen vorzuweisen, doch die Welt der Flugsicherung ist derart spezifisch, dass er bei seinem Dienstantritt ergänzend zahlreiche Schulungen erhielt. Zwei Jahre lang wurden ihm erfahrene Kollegen als Mentoren zur Seite gestellt, um ihn zu unterstützen und anzuleiten.
Engineering und Informatik unterliegen einer rasanten Entwicklung! Diese in ständigem Wandel begriffenen Sektoren setzen eine kontinuierliche Weiterbildung voraus. „Man hat nie ausgelernt!“, bestätigt Michel.
PERSÖNLICHE ERFÜLLUNG
Freude an der Arbeit – zwischen Rollfeld und Büro
Michel hat sein ideales Gleichgewicht gefunden: eine wohldosierte Mischung aus Büroarbeit und Einsätzen vor Ort. Dieses Zusammenspiel, das perfekt mit seinen persönlichen Vorlieben übereinstimmt, verschafft ihm täglich große Zufriedenheit. Er ist unterwegs, um Systeme und Anlagen zu kontrollieren und in betriebsbereitem Zustand zu halten, und steht in direktem Kontakt mit Teams aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen (Flugsicherheit, Fluglotsen, Qualitätseinheit, Flughafenbetreiber, Überwachungsbehörden …). Daneben verbringt er aber auch Zeit im Büro, wo er sich mit mittel- und langfristigen Themen und Projekten befassen kann.
Michel erläutert: „Für uns ist die Arbeit außerhalb des Büros etwas Besonderes. Wir kommen den Flugzeugen sehr nahe. Das ist toll. Wir klettern auf sehr hohe Türme, steigen hinauf bis zur Spitze der Radaranlage oder des Towers, um Wartungsarbeiten durchzuführen. Da hat man einen einzigartigen Ausblick, der nur wenigen Menschen gewährt wird."
Aus dieser Perspektive kann sich Michel auch die Zukunft seines Berufs besser ausmalen ... Auch hier sind die Aussichten erfreulich. „Die Luftfahrtindustrie pulsiert!", sagt er. „Die Technologien entwickeln sich ständig weiter und versetzen uns immer wieder in Erstaunen. Satelliten beispielsweise werden schon heute verstärkt eingesetzt, um Luftfahrzeuge in Echtzeit und mit hoher Genauigkeit mit Daten zu versorgen. Das ist total aufregend!"
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